
Dünnschichtzytologie
Die Dünnschicht-Zytologie oder flüssigkeitsbasierte Zytologie (LBC) ist eine Technik, um Zellmaterial zu übertragen, welches zuvor mit einem Spatel und/oder einer Bürste von der Transformationszone der Cervix uteri gewonnen wurde. Die Zellen werden nicht wie beim konventionellen Pap-Abstrich auf einem Objektträger ausgestrichen, sondern sie werden in ein Gefäß mit einer Fixierlösung übertragen.
Bislang wurden nur zwei kommerziell verfügbare LBC-Systeme von der FDA zugelassen, ThinPrep (Cytyc, Boxborough, NC) und SurePath (früher AutoCyte PREP oder CytoRich, TriPath Imaging Inc., Burlington, NC). Die Treffsicherheit der LBC im Vergleich zum Pap Abstrich wird definiert über die absolute und die relative klinische Genauigkeit (Sensitivität und Spezifität), um eine hochgradige zervikale Präkanzerose (CIN2+) zu identifizieren oder auszuschließen.
Als ein Maß für die Abstrichqualität der LBC im Vergleich zum Pap Abstrich wurde in der Literatur der Prozentsatz von Zervixzellen angesehen.
(in Anlehnung an die S3-Leitlinie Prävention des Zervixkarzinoms)

Die Dünnschicht-Zytologie ist in der überwiegenden Zahl der Studien statistisch nicht besser geeignet als die konventionelle Zytologie, um zervikale behandlungsbedürftige Präkanzerosen zu entdecken.
Dennoch gibt es einige Vorteile:
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Direkt nach der Materialentnahme optimale Fixation im Versandgefäß
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Kein Materialverlust (da der Bürstenkopf im Gefäß verbleibt)
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Keine Fixationsartefakte, keine Trocknungsartefakte
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Keine eingeschleppten Artefakte (Pollen, Fasern etc. )
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Kein regressiv ausgezogenes und schlecht beurteilbares Material
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befunderschwerende Zellen (Schleim, Blut, Leukozyten) deutlich minimiert
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"Anreicherung" der diagnostisch relevanten Zellen (Dysplasien, Atypien etc.)
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Reproduzierbarkeit des Abstriches (für z.B. HPV-Diagnostik)--> daher kein erneutes Einbestellen der Patientin notwendig